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Einblick Klimawandel kurz gefasst Gefahren linearen Denkens Mensch • Politik • Ökonomie Ausblick Anhang • Impressum
Hintergrund
Anlass
Einleitung
These
Zusammenfassung

Im Ingenieurwesen sind für die Planung eines Objekts (wie Gebäude, Flugzeug) so genannte Lastannahmen zwingend vorgeschrieben. Das Objekt wird dadurch für so große Bemessungslasten (wie Wind, Zuladung) berechnet, dass es den Reallasten (wie Wind, Zuladung) sicher standhalten wird. Analog sind Klimaschutz und nachhaltiges Wachstum auf Basis derart hoher Bemessungslasten zu planen, dass die zukünftige Gefährdung von Menschenleben weitestgehend ausgeschlossen ist.

Bemessungslast 1: Nichtlineare Funktionen

Die Prozesse von Klimawandel und globalem Wachstum gehorchen nichtlinearen Funktionen. Deren Geschwindigkeitszunahme wird vom linearen menschlichen Denken gefährlich unterschätzt. Beispielsweise wird eine Maßnahme vor ihrer Durchführung von dem Ereignis überholt, dessen Entstehung sie verhindern sollte. Weiterhin können sich die nichtlinearen Funktionen durch positive Rückkopplung gegenseitig aufschaukeln. Jenseits kritischer Grenzwerte verselbständigen sich die Prozesse, können also dann nicht mehr beeinflusst werden.

Bemessungslast 2: Studien des Club of Rome

Gemäß den Studien des Club of Rome vergrößert sich seit 1980 die Schere zwischen Rohstoffverbrauch und Rohstoffverfügbarkeit nichtlinear. Dasselbe gilt für die Schere zwischen Schadstoffanfall und Belastbarkeit der Ökosysteme. Der kritische Grenzwert entsprechend dem Kollaps der menschlichen Zivilisation würde 2030 erreicht.

Bemessungslast 3: Gefährdetes Amazonasgebiet

Ein dreijähriger Zeitraum mit Klimastress und / oder Schäden an mehr als 50 % des Regenwaldes könnten das Amazonasgebiet in eine Savanne oder Wüste verwandeln. Die Folgen hinsichtlich Klimawandel und Artenvielfalt wären dramatisch.

Bemessungslast 4: Fossile Methanvorkommen

Fossile Methanvorkommen der subarktischen Gebiete und eventuell Methanhydrate könnten bei einem Fortschreiten des Klimawandels freigesetzt werden. Der bisher prognostizierte Temperaturanstieg würde dadurch etliche Grad höher ausfallen.

Bemessungslast 5: Meeresspiegelanstieg

Durch das höhere Temperaturniveau könnte die westantarktische Eisplatte versagen, maximal verbunden mit 7 m Meeresspiegelanstieg und einer Milliarde direkt Betroffener. Die Gletscher Grönlands könnten schmelzen und einen Anstieg um weitere 7 m bewirken. Der Autor befürchtet für diese Vorgänge ein kurzfristiges (10-20 Jahre?) Zeitfenster. Dabei verweist er auf Bemessungslast 1 und auf folgende Episode. Anfang 2002 schätzten Wissenschaftler die Stabilität des antarktischen Larsen B Eisschelfs auf weitere 100 Jahre. Vom 31.01. bis 05.03.2002 brach es völlig auseinander!

Bemessungslast 6: Rückzug der Himalaja - Gletscher

Mit dem Rückzug der Himalaja Gletscher verschwindet ein gewaltiger Wasserspeicher. Rund 40% der Weltbevölkerung werden durch Dürren und Überflutungen bedroht.

Bemessungslast 7: Energieversorgung mit endlichen Ressourcen

Weltweit verschlingt die Verbrennung fossil-atomarer endlicher Ressourcen (siehe Bemessungslast 2) jährlich über zwei Billionen Euro (Forschung, Subventionen, Steuerfreiheit). Lobbys kämpfen seit mehr als 100 Jahren für den Erhalt dieser Finanzquelle und gegen Kritik. Wertvolle, zur Umstellung auf regenerative Energieträger dringend benötigte Finanzmittel werden so vernichtet. Eine autarke Energieversorgung sowie ein möglicher Konjunktursprung durch die Dezentralisierung der Energieversorgung ("Energy Community") werden verhindert.

Bemessungslast 8: Unwirtschaftlichkeit vertagter Maßnahmen

Aufgrund von Wirtschaftsargumenten werden strikte Maßnahmen für Klimaschutz und nachhaltiges Wachstum auf Eis gelegt. Ein Aufschub der erforderlichen Maßnahmen könnte durch die Folgen von Bemessungslast 1 bis 7, die mit großer Wahrscheinlichkeit unbezahlbar sind, zum Zusammenbruch der Weltwirtschaft führen. In Deutschland sind die öffentlichen Körperschaften gemäß § 7 der Bundeshaushaltsordnung dazu verpflichtet, diesbezüglich eine Wirtschaftlichkeitsuntersuchung durchzuführen.

Zurück zur Startseite Vor => <= Zurück © Dipl.-Ing. Jörg Martin 05.12.2009